Ich beschäftige mich mit Konkatenationstheorie. Da geht es darum, wie Zeichenketten aneinander gereiht werden, und das in möglichst interessanter Form. Nun kommt man hier schnell auf den Gedanken , diese Arbeit auch auf Themen der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung auszuweiten.
Das Gendersternchen wird im Moment verwendet, um auf Menschen non-binärer Identität aufmerksam zu machen. Das kann aber nicht ausreichen. Nein, was wir brauchen, ist eine Variable, das kennen Sie vielleicht noch aus dem Schulunterricht.
Das Tolle an einer Variable ist, dass sie für sehr viele Dinge stehen kann, wir sie aber nennen können wie wir wollen. Zum Beispiel x, kann für alle Zahlen von Null bis unendlich stehen, wir können aber auch eine Variable y einführen, die auch für alle Zahlen von Null bis unendlich steht, niemand kann uns daran hindern. Nun noch ein bisschen mehr mathematisches Rüstzeug.
Der Apostroph steht für die Trennung zweier Zeichenketten in zwei Unterketten. Auseinander, aber trotzdem zusammen, wie bei meiner Freundin und mir.
Theoretisch kann jeder Mensch seinen eigenen Gender haben und das wird wahrscheinlich auch irgendwann so sein. Wenn man aber Leute in einer Gruppe anspricht, ist es so gut wie unmöglich alle Personen mit ihrem eigenen Gender anzusprechen, außer...
Außer man verwendet einen Apostroph und eine Variable. Man legt fest, das die Variable für alle Gender steht, möglicherweise sogar für alle Genderpronomen, und überlegt wie die Variable heißen soll, und da ist es am einfachsten, das zu nehmen, was normalerweise in der Sprache für das weibliche Geschlecht steht, falls es sonst keine Variable geben würde, wie bei Freund und Freund'in, und ansonsten die männliche Variante, weil die am kürzesten ist, wie bei Kolleg'en und Kolleg'innen.
Jetzt kann man also schreiben: "Liebe Kolleg'en, wobei en für sämtliche Gender der angesprochenen Person'en gilt."
Das "en" kann jetzt also zum Beispiel für "innen", das weibliche Geschlecht, aber auch für Cryptogender, die mit dem Hash des Genders angesprochen werden oder für ein Gender mit mehr Buchstaben als es Atome im Universum gibt, stehen. Alles inkludiert, alles mit dabei.
Auch bei Wörtern wie Mittels'mann, wo auch eine Frau gemeint sein kann , oder eine Person mit einem anderen Gender, macht der Einsatz eines Apostrophen sich bezahlt.
Generell ist es so, dass man eine kürzere Notation einer längeren bevorzugt. Das wird auch hier der Fall sein, auch da die Sprache das ganz natürlich macht. Auf Dauer wird man also die Definition der Variable weglassen, da es ganz klar ist, dass alle Gender angesprochen werden. In der Schrift ergibt die Apostrophen-Notation am meisten Sinn, verdeutlicht sie auch den Knacklaut, oder die kurze Pause, die in der gesprochenen Sprache auf die anderen Gender hinweisen soll, am besten und sie stellt die Konkatenation am besten da, dass es also hier um eine Variable geht, die mit dem Wortstamm verbunden wird, das was wirklich neu ist an dieser Art der Schreibweise.